Variable Kosten

Die variablen Kosten werden auch als beschäftigungsabhängige Kosten bezeichnet, welche sich bei steigendem oder fallendem Beschäftigungsgrad ändern. Der Verlauf der variablen Kosten (Kv) kann dabei proportional, degressiv, progressiv oder, in seltenen Fällen, regressiv sein.

Das Gegenteil der variablen Kosten stellen die Fixkosten dar.

  • Bei proportionalem (linearem) Verlauf ändern sich die variablen Gesamtkosten (Kv) im selben Verhältnis wie der Beschäftigungsgrad (z. B. Fertigungslöhne oder Fertigungsmaterialkosten). Die variablen Stückkosten (kv) bleiben konstant (kv = Kv / x wobei x die Stückzahl darstellt).
  • Bei degressivem (unterproportionalem) Verlauf nehmen die variablen Gesamtkosten im Verhältnis zum steigenden Beschäftigungsgrad weniger schnell zu. Die variablen Stückkosten verringern sich bei zunehmender Ausbringungsmenge (z. B. aufgrund von Nachlässen, die bei hoher Mengenabnahme gewährt werden).
  • Bei progressivem (überproportionalem) Verlauf nehmen die variablen Gesamtkosten im Verhältnis zum steigenden Beschäftigungsgrad stärker zu. Die variablen Stückkosten steigen dabei an (z. B. aufgrund von Überstunden).
  • Bei regressivem Verlauf nehmen die variablen Gesamtkosten und die variablen Stückkosten im Verhältnis zum steigenden Beschäftigungsgrad ab (z.B. Heizkosten in Veranstaltungsräumen bei steigender Besucherzahl).

In der betriebswirtschaftlichen Praxis wird i. d. R. nur von einem proportionalen Verlauf der Kosten ausgegangen.

Welche Kosten als variabel oder fix angesehen werden müssen, hängt von der konkret zu beurteilenden Entscheidungssituation sowie vom betrachteten Zeithorizont ab. Mit der Länge des Betrachtungshorizonts nimmt die Variabilität zu; langfristig können alle Kosten als variabel angesehen werden.

Der Anteil an variablen und fixen Kosten wird durch Kostenauflösung errechnet.

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