Shotgun Prinzipien

Der Ausdruck bezeichnet auf amerikanisch-grobe Weise recht zutreffend, worum es geht: wenn man nicht genau weiß, worauf zu zielen ist, dem Problem mit einem „Schrotschuss” zu Leibe zu rücken, in der Hoffnung, dabei auch die tatsächliche Fehlerursache zu erwischen. Mit anderen Worten: wir bilden die vielfältigsten Fehlerhypothesen, verdächtigen also alle möglichen Bauelemente, Funktionseinheiten usw. und prüfen dann nach, ob sich der Verdacht bestätigt oder nicht (im einfachsten Fall durch Austauschen). Lassen Sie sich aber in solchen Fällen nicht zum unsystematischen Herumprobieren verleiten. Es gibt zwei grundlegende systematische Vorgehensweisen, die beide ihre Berechtigung haben:

  • Von eher unwahrscheinlichen zu den mehr wahrscheinlichen Fehlerursachen (Grundgedanke: wenn wir den Fehler auf herkömmliche Weise nicht haben finden können, müssen wir eine ganz unwahrscheinliche Ursache in Betracht ziehen).
  • Vom Verdacht auf Trivialfehler (wie ausgeschaltete Monitore, lose Kabel, Wackelkontakte aller Art, defekte Netzteile usw.) bis hin zu mehr und mehr unwahrscheinlichen Vermutungen (Grundgedanke: die weitaus meisten Fehler sind so banal, dass man gar nicht gleich daran denkt).

Praxistipps:

  1. Die erste Strategie sollten Sie nur anwenden, wenn Sie – genügend Erfahrung vorausgesetzt – mit einer Fehlersituation einfach nicht zurechtkommen. Ansonsten bedeutet dieses Vorgehen nur Zeitverlust, nicht selten auch beträchtliche Folgeschäden. Hingegen ist die zweite Strategie oft das Mittel der Wahl, um ein System schnell wieder zum Laufen zu bringen.
  2. Gelegentlich liefert die Differentialdiagnose erste Anhaltspunkte. Zum Vorgehen: (1) alle Prüfmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen, nacheinander anwenden. (2) die Resultate jeweils notieren. Dann (3) auf Grundlage der Prüfaussagen bestimmen, welche Einrichtungen mehr und welche weniger verdächtig sind.

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