Allgemeinbegriffe: Logisch, physisch, physikalisch

In diesem Begriffsverbund kennzeichnet „logisch” (logical) irgend eine Gegebenheit aus Sicht der Software. So spricht man von logischen Adressen, logischen Laufwerken usw. Tatsächlich wäre z. B. „abstrakt” der bessere Begriff – denn es gibt schließlich keine unlogischen Laufwerke. Aber wir können es nicht ändern.

Der Gegen-Begriff (engl. „physical”) heißt auf Deutsch „physisch” (= körperlich vorhanden) und bezeichnet die jeweilige hardwareseitige Realisierung. Eine physische Adresse ist eine Adresse, mit der in der Hardware tatsächlich Speicherschaltkreise adressiert werden, ein physisches Laufwerk ist tatsächlich z. B. als Festplatte vorhanden usw.

Wir merken uns: „Logische” Gegebenheiten müssen irgendwann auf physische umgesetzt werden. Das leistet teils die Hardware (z. B. bei der Adressumsetzung), teils die Systemsoftware. Beispielsweise kann eine physische Festplatte mehrere logische Laufwerke enthalten. Als Nutzer sprechen wir die logischen Laufwerke an (z. B. als Laufwerk C:, Laufwerk D: usw.) – und es ist Sache des Betriebssystems, diese Anforderungen in Zugriffe auf die (womöglich einzige) tatsächliche Festplatte umzusetzen.

Was bedeutet dann „physikalisch”? – „Auf den Gesetzen der Physik beruhend.” So spricht man z. B. von den physikalisch bedingten Effekten in einer Transistorschaltung. Was sind aber physikalische Laufwerke (wir lesen so etwas immer wieder z. B. in PC-Zeitschriften)? – Nichts als Unsinn. Dessen Ursache: das englische „physical” kann sowohl „physisch” als auch „physikalisch” bedeuten – und von den superintelligenten Redakteuren und Bestsellerschreibern kann man natürlich nicht erwarten, dass sie ihre kostbare Zeit mit Nachdenken über sprachliche Feinheiten vergeuden.

Logisch-funktionelle Struktur und konstruktive Auslegung

Diese Begriffe verwenden wir, um zwischen der schaltungstechnischen Prinziplösung und der tatsächlichen, körperlichen Realisierung zu unterscheiden. Die logisch-funktionelle Struktur ist gegeben durch die jeweils verwendeten Bau- und Funktionselemente und durch die Verbindungen zwischen ihnen. Sie wird z. B. in Form von Blockschaltbildern und Schaltplänen dargestellt. Die konstruktive Auslegung hingegen betrifft die körperliche Realisierung, z. B. die Unterbringung der Bauelemente auf Leiterplatten und die Anordnung der Leiterplatten in Gehäusen. Sie wird u. a. in Prinzip-, Übersichts- und Detailzeichnungen dargestellt. Eine logisch-funktionelle Struktur kann auf verschiedene Weise konstruktiv umgesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, einen als Schaltung gegebenen Computer auf einer einzigen Leiterplatte aufzubauen oder auf mehreren Leiterplatten, die in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden, oder auch auf mehreren Leiterplatten in einzelnen Gehäusen, die über Kabel untereinander verbunden sind. Im PC-Bereich gibt es einige Formen des konstruktiven Aufbaus, die den Charakter von Industriestandards haben – fast alle halten sich daran, obwohl man es eigentlich auch ganz anders machen könnte.

>>Weiterbildung Computertechnik<<